Lipödem – eine oft verkannte Erkrankung
Das Lipödem ist eine chronische, fortschreitende Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Charakteristisch ist eine symmetrische Fettvermehrung an Beinen, Hüften, Gesäß und häufig auch an den Armen, während Hände, Füße und Rumpf ausgespart bleiben. Trotz Diäten oder sportlicher Aktivität lässt sich das betroffene Gewebe nicht gezielt abbauen.
Symptome und Beschwerden
Betroffene leiden nicht nur unter den sichtbaren Veränderungen der Körperform, sondern auch unter schmerzhaften Begleiterscheinungen. Typisch sind:
• Spannungs- und Druckschmerzen in den betroffenen Bereichen
• Neigung zu blauen Flecken bereits bei leichten Stößen
• Schweregefühl in den Beinen, besonders im Tagesverlauf
• Empfindlichkeit des Gewebes bei Berührung
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht. Fachleute vermuten eine hormonelle und genetische Komponente, da die Erkrankung meist in Phasen hormoneller Umstellungen auftritt, etwa in der Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren.
Diagnose
Da das Lipödem äußerlich leicht mit Adipositas oder einem Lymphödem verwechselt werden kann, wird es oft spät erkannt. Eine fachärztliche Untersuchung (meist bei Phlebologen oder Lymphologen) ist wichtig, um die Diagnose zu sichern und die passende Behandlung einzuleiten.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Heilung des Lipödems ist bislang nicht möglich, aber die Beschwerden lassen sich deutlich lindern. Zu den bewährten Therapien zählen:
• Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE): Lymphdrainage, Kompressionsbekleidung und Bewegung
• Manuelle Lymphdrainage: zur Reduktion von Schwellungen und Spannungsgefühlen
• Medizinische Kompressionsstrümpfe/-leggings: zur Stabilisierung des Gewebes und Schmerzlinderung
• Liposuktion (operative Fettabsaugung): aktuell die einzige Methode, um die krankhaften Fettzellen dauerhaft zu entfernen
Leben mit Lipödem
Wichtig ist neben der Therapie auch ein bewusster Lebensstil: regelmäßige Bewegung im Wasser oder gelenkschonender Sport, ausgewogene Ernährung sowie psychologische Unterstützung können die Lebensqualität verbessern. Der Austausch in Selbsthilfegruppen hilft vielen Betroffenen, Verständnis und Rückhalt zu finden.
Ein Lymphödem ist eine chronische Schwellung, die durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe entsteht. Dies geschieht, wenn das Lymphsystem gestört ist und die Flüssigkeit nicht mehr ausreichend abtransportiert werden kann. Am häufigsten tritt ein Lymphödem an Armen oder Beinen auf, es kann jedoch auch andere Körperregionen betreffen.
Ursachen
Die Ursachen für ein Lymphödem können vielfältig sein:
- Primäres Lymphödem: angeborene Fehlbildung des Lymphsystems.
- Sekundäres Lymphödem: Folge von Operationen, Bestrahlung, Infektionen oder Verletzungen, bei denen Lymphknoten oder -gefäße geschädigt wurden.
Symptome
Typische Symptome eines Lymphödems sind:
- Schwellungen, meist an Armen oder Beinen
- Spannungs- und Schweregefühl
- Eingeschränkte Beweglichkeit
- Hautveränderungen (z. B. Verdickung, Verhärtung)
- Erhöhte Infektanfälligkeit (z. B. Erysipel)
Diagnose
Die Diagnose wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung gestellt. Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Lymphszintigraphie oder MRT eingesetzt werden, um den Lymphfluss darzustellen und andere Ursachen auszuschließen.
Behandlung
Ein Lymphödem ist nicht heilbar, aber durch gezielte Maßnahmen behandelbar. Die Therapie zielt darauf ab, die Schwellung zu reduzieren und Folgeschäden zu vermeiden.
Wichtige Behandlungsmaßnahmen sind:
- Manuelle Lymphdrainage (spezielle Massagetechnik)
- Kompressionstherapie (Bandagen, Kompressionsstrümpfe)
- Bewegungstherapie und Sport
- Hautpflege, um Infektionen zu vermeiden
- In seltenen Fällen operative Eingriffe
Prognose
Mit konsequenter Therapie lässt sich die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um das Fortschreiten des Lymphödems zu verhindern.